Mittwoch, 19. November 2014

Und wieder.

Inzwischen war mein zweiter Therapietermin, das Video habe ich weiter vor mir her geschoben, bis ich irgendwann dann ohne etwas vorbereitet zu haben geredet habe. Dabei ist mir aufgefallen, dass meine Stimme höher ist, wenn ich 'nur so rede', im Gegensatz zu 'einen Vortrag halten'. (Ist mir bei meinem Freund aber auch schon aufgefallen, scheint normal zu sein? Oder vielleicht nur unter Physikern. Vielleicht sollte man mal untersuchen, ob das ein Muster ist, das überall auftritt und wenn nicht, ob es damit zu tun hat, ob der Vortrag in einem männlich dominierten Feld ist?)
Meine neue Hausaufgaben sind, einen Vortrag vorzubereiten, mehr Videos zu machen, sie meinem Freund zu zeigen und in Panik zu geraten. Lustigerweise ist letzteres schwerer, als ich gedacht hätte - meine Mechanismen um das zu blockieren sind erstaunlich stark geworden.

Aus meiner Wurzelbehandlung ist leider eine Zahn-Geschichte geworden. Sonntag war alles fein, Montag war ich wieder bei der Zahnärztin, die das Medikament gewechselt hat und den Zahn zugemacht. Leider war das Ganze wohl noch nicht tot genug, denn ich war dann Dienstag wieder da, weil der Zahn wieder druckempfindlich war. Also wieder auf, Medikament wechseln und 'kommen Sie Donnerstag wieder' (sie hat den Zahn, wie über's Wochenende, offen gelassen). Donnerstag also wieder da, endlich neues CHKM -.- und wieder zu gemacht. Ich solle Freitag wiederkommen, wenn's nicht geht. Freitag war alles super, nur abends außen am Zahnfleisch etwas schmerzhaft, bisschen wie ne Aphte. Ich hab Kamistad draufgeschmiert und bin ins Bett gegangen... Samstag war das Zahnfleisch stark angeschwollen und es zog im ganzen Kiefer. Also habe ich beim Notdienst angerufen, mir sagen lassen, wer zuständig ist und bin zur Probe (für den Auftritt am 16.) gegangen und von dort aus direkt weiter zum Zahnarzt.

Da hat die Assistentin in meinen Mund geschaut und meinte "Oh." - ich hatte dabei keine Schmerzen, aber es schmeckte wieder nach CHKM, was schlecht war, weil oben noch zu war... Der Arzt hat sich das angesehen, und meinte dann, er wolle röntgen um zu sehen, ob man den Zahn noch retten könne (was?!) - war aber alles mehr oder weniger in Ordnung, bis auf die große Eiterbeule in meinem Zahnfleisch. Knochen nicht oder nur sehr leicht entzündet, "Sie haben ja so schöne lange Wurzeln!", aber die eine davon so gebogen, dass sie nicht wurzelbehandelt werden konnte. (Dazu müsste man zur Begradigung bei mir wohl quasi erstmal den halben Zahn wegbohren, wofür er seiner Aussage nach wohl etwa drei Stunden bräuchte - die Kasse zahlt 30 Minuten.) Jedenfalls hat er mich mit neuem CHKM und offenem Zahn wieder gehen lassen.

Damit war ich Montag dann wieder bei meiner Zahnärztin, die nochmal das Medikament gewechselt hat und ich kann mich schon gar nicht mehr erinnern, ob sie zu gemacht hatte oder nochmal offen gelassen. Jedenfalls war ich Donnerstag dann wieder da (der siebte Zahnarztbesuch in 14 Tagen). Da hat sie auf jeden Fall wieder zu gemacht, und einen Abdruck genommen, weil ich den Verdacht habe, dass ich mit den Zähnen knirsche, so verkrampft, wie mein Kiefer morgens ist. Ich bin danach über den Markt gegangen, habe ein paar Dinge eingekauft, bin noch zum Bäcker gegangen - und während die mir mein Brot einpackte, zuckte plötzlich Schmerz durch den Zahn. Und wieder. Und nochmal. Da der Bäcker schräg gegenüber der Praxis ist, bin ich also direkt nochmal hin geganen, habe die Zahnärztin im Flur getroffen und mit ihr geredet - sie meinte allerdings, ich solle da erstmal Ibuprofen nehmen und sollte das schlimmer werden oder nicht weggehen, ihre Kollegin sei bis sechs da (es war drei). Guter Rat: seitdem ist nichts mehr. (Auch wenn der abergläubische Teil von mir meint, das dürfe ich auf keinen Fall schreiben, dann würde gleich bestimmt was passieren.)

Der nächste Termin ist am 27.11. - ich hoffe mal, dass ich bis dahin warten kann.



Ansonsten war vor einer Woche Freunds Verteidigung und er hat sehr gut bestanden. Seine Eltern waren dazu da und haben noch einen Freund aus Bonn mitgebracht. Am Sonntag davor habe ich Kuchen gebacken, seine Mutter hat Wähe, Nudel- und Kartoffelsalat gemacht und wir hatten Hotdog-Pakete von Ikea. Sein Vortrag war gut und er hat beeindruckend ruhig auf die Fragen geantwortet, die die Prüfer am Ende stellten.

Donnerstag auf Freitag war mein Vater da, Samstag war Generalprobe für den Auftritt am Sonntag und Sonntag war der Auftritt. Das war etwas stressig, aber lief letztlich alles gut.

Seit letztem Mittwoch betreue ich Bachelors im Praktikum, was ich etwas kurzfristig (lies: Montag) erfahren habe. Bzw, um fair zu sein: ich wusste, dass ich den Versuch betreuen sollte, nur nicht, dass den jemand für letzte Woche gebucht hatte. Glücklicherweise hatte sich einer von den Studenten Montag gemeldet, so dass ich noch ein Ticket kaufen konnte, um um halb neun dann da zu sein. Und die Studenten haben dann für mich rausgefunden, wie lang man wirklich braucht, wenn man alles macht, wozu man den Praktikumsrechner braucht, so dass ich die nächsten Gruppen für später bestellen konnte. (Nicht, dass ich nicht schaffen würde, einmal die Woche um halb sieben aufzustehen - aber ich bin dann weder besonders wach noch besonders gut gelaunt.)


Gelesen habe ich die letzten Wochen vergleichsweise viel, Etiquette&Espionage habe ich beendet und gleich Curtsies&Conspiracies und Waistcoats&Weaponry gelesen. Von White Jenna habe ich noch so ein Drittel bis die Hälfte gelesen, ich habe The Deeds of the Disturber aus der Amelia-Peabody-Reihe angefangen und The Sleeper and the Spindle, das mit eine Freundin vom Tanzen geschenkt hat (so toll! Sie wollte es mir eigentlich zu Weihnachten schenken, aber als sie sah, dass ich es auf einer Bücherseite als 'will ich lesen' markiert habe, hat sie es mir lieber jetzt schon geschenkt und meinte, sie hätte schon was, was sie mir stattdessen zu Weihnachten schenkt).

Sonntag, 2. November 2014

Spaß mit Büchern, Therapie und Zähnen

Dann will ich mal wieder.

Therapeut war sehr nett, ich mag ihn. Er ist recht.. wissenschaftlich. Ich mag, dass ich das Gefühl habe, dass er mich für voll nimmt und auf einem Niveau mit mir redet, mit dem ich was anfangen kann. Natürlich wird er mir auch Dinge sagen, die ich nicht hören will, aber das ist sein Job.
Der nächste Termin ist in zwei Wochen, bis dahin will ich ein bisschen besser analysieren, was meine Probleme sind und mit ihm darüber sprechen, was ich über mich rausgefunden habe. Und er hat mir aufgetragen, vor Kamera einen Vortrag zu halten. Eigentlich für direkt am 23. ups. Dabei ist mir aufgegangen, dass ich nicht so sehr Angst davor habe, Vorträge zu halten, sondern Vorträge zu halten, bei denen ich mir in der Materie nicht wenigstens 90% sicher bin. Insbesondere, wenn mein Publikum fachkundig ist. (Sonst hätte ich den Vortrag längst gehalten und aufgenommen - weil ich ansonsten die ganze Zeit in Panik davor wäre. Aber er hat mir das Thema freigestellt und gemeint, es könne auch nur "Blablabla" sein.)

Heute bin ich zumindest mal dazu gekommen, mir ein Programm zu installieren, das gleichzeitig Video und Ton aufnimmt. Und abspeichert, ohne dass ich seltsame Umwege gehen muss.
Ich denke, ich mache dann ein Video, in dem ich erkläre wie man spinnt. Da weiß ich, dass ich recht sicher sprechen kann.

Ziel der Übung ist, dass ich mir das Video danach ansehe und versuche, nicht zu urteilen. Nur schauen und eventuell erkennen, wo ich etwas besser machen kann.



Was Bücher angeht, habe ich mich so halb entschieden. Ich lese Sandry's Book kapitelweise mit Mark (von markreads.net) und habe Sister Light, Sister Dark angefangen und beendet und heute das nächste Buch in der Reihe (White Jenna) angefangen. Außerdem habe ich Etiquette&Espionage wieder angefangen, weil übermorgen der dritte Band rauskommt. Eigentlich dachte ich, dass ich bis dahin beide Bücher schaffe, aber so dringend war's mir nicht und ich habe den Reader ein paar mal meinem Freund geliehen, damit er darauf Fachliteratur lesen kann.


Mehr zu spinnen klappt immernoch halbwegs - wenn ich morgens auf mein Brötchen warte, spinne ich oft ein paar Minuten.
Diese Woche habe ich außerdem Dienstag ein Stickmuster für einen Baum entworfen und ihn mit Farbverlaufsgarn in rot-orange-gelb-pink-bräunlich gestickt. Ich bin gestern fertig geworden und habe es gleich in die Passepartout-Karte geklebt und sie meinem Opa geschrieben.



Und jetzt das 'größte', was die letzte Zeit passiert ist: ich war krank; letzte Woche bekam ich eine Erkältung (nicht wirklich überraschend, da alle mehr oder weniger krank sind), nicht besonders schlimm, nur Kopf- und Gliederschmerzen und leichter Fließschnupfen. Dank dem selektiven Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer, ist meine Nase sogar die ganze Zeit frei genug, dass ich durch sie atmen kann.

Montag und Dienstag war mir dann schwindelig, so sehr, dass ich kaum den Kopf drehen konnte, ohne mich setzen zu müssen. Mittwoch begann es beidseitig zwischen Ohr und Kiefer weh zu tun, erst leicht, dann stärker und auf rechts konzentriert. Donnerstag war das dann sehr stark und ich habe meinen Hausarzt angerufen und konnte Nachmittags dort hin. Der hat mir dann kein Fieber, freie Lunge, freie Nebenhöhlen, nur leicht geröteten Hals und eigentlich freie Ohren attestiert und mich mit Verdacht auf Mittelohrentzündung zum HNO geschickt. Da saß ich dann erstmal ne gute Stunde (ich war um fünf dort, ohne Termin) und als ich drankam meinte der Arzt, dass mit meinen Ohren alles in Ordnung sei, das sei das Kiefergelenk, ob ich mit den Zähnen knirschen würde? Er hat mir dann 'weiche Kost' verordnet und gesagt, ich solle durchgehend Ibuprofen nehmen und wenn's nächste Woche nicht weg sei, solle ich damit zum Zahnarzt.

In der Nacht auf Freitag wurde es schlimmer und meine Zähne taten weh. Morgens habe ich alle Zähne hinten rechts einmal gedrückt und festgestellt, dass der überkronte letzte rechts unten weh tut. (Dieses 'morgens' war um ein Uhr mittags, als ich aufgestanden bin.) Ich habe also bei meinem Zahnarzt angerufen - der war schon im Wochenende. Also habe ich rumtelefoniert, bis ich einen Zahnarzt gefunden habe, bei dem ich noch vorbei kommen konnte. Dieweil wurde der Zahn immer schlimmer, so dass ich nichtmal die Zähne aufeinander legen konnte.

Glücklicherweise fand sich eine Praxis ganz in der Nähe, bei denen ich um halb drei kommen konnte. Die haben dann geröntgt, mich eine halbe Stunde sitzen lassen und dann befunden, dass da wohl der Nerv abgestorben ist - wenn das passiert, zersetzt sich das Gewebe im Zahn und bildet Gase, die ihn sehr druckempfindlich machen.
Kurz: Wurzelbehandlung war fällig. Spaß!

Zum Glück konnte sie bei dem Zahn nur das Gewebe drumrum betäuben (im Gegensatz zum rechten Kiefer-Nerv, bei dem die komplette rechte Hälfte des Kiefers, inklusive Lippen und Zunge taub wird). Dann musste sie durch die Stahlkrone bohren, bis sie den Nervenkanal gefunden hat, das alte Gewebe rauskratzen und ein Medikament reintun, das sicherstellt, dass alles wirklich tot is, ehe sie's wieder zumacht. Das muss wohl noch ein-, zweimal gewechselt werden, ehe die Behandlung abgeschlossen ist.

Das richtig Schöne ist, dass das alles wirklich quasi schmerzfrei war. Ich habe, als sie dann durch war und ausgekratzt hat, leichte Schmerzen gehabt, aber sie schien zu erwarten, dass es früher weh tut. (Und die Praxis ist auf Angstpatienten spezialisiert, die konnten also gut damit umgehen.)

Freitag habe ich dann noch Schmerzmittel genommen, gestern dann schon nicht mehr und heute kann ich fast normal zubeißen.